Cheerleading ist ein Mannschaftssport, der aus Elementen des Turnens, der Akrobatik, des Tanzes sowie aus Anfeuerungsrufen besteht. Betreiber dieser Sportart werden als Cheerleader bezeichnet.
Die primären Aufgaben der Cheerleader waren ursprünglich das Anfeuern der eigenen Sportmannschaft und die Animation des anwesenden Publikums bei Veranstaltungen und Wettkämpfen, beispielsweise beim American Football und Basketball und inzwischen auch bei vielen weiteren Mannschaftssportarten.
Heute wird Cheerleading überwiegend als selbstständiger Wettkampfsport betrieben. Das ganze Jahr über finden verschiedenste Cheerleading-Meisterschaften auf nationaler und internationaler Ebene statt. Nach festem Regelwerk können die Teams (auch „Squads“ genannt) eine aus den erwähnten Elementen bestehende, 2- bis 3-minütige Routine (Programm/Kür) präsentieren. Diese wird dann von Juroren nach Schwierigkeitsgrad und Ausführung bewertet. Die meisten Teams arbeiten konsequent auf die Meisterschaften hin und sehen darin inzwischen ihre Hauptaufgabe.
Der von Frauen dominierte Sport wird von tatkräftigen Männern, in sogenannten Coed-Teams, unterstützt. Hierbei nehmen die Männer meist die Rolle der Bases ein und stemmen oder werfen die weiblichen Flyer in die Lüfte. Cheerleading fordert Kraft, Kondition, Vertrauen und Teamgeist.
Coed bedeutet, dass in dem jeweiligen Team auch Jungs (bei PeeWees und Juniors) sowie Männer (im Senior-Bereich) aktiv sind. AllGirl beschreibt dementsprechend ein Team, in dem nur Mädchen/Frauen vertreten sind.
Cheer Elemente
Cheer
Der Cheer ist ein dynamischer Anfeuerungsruf, um das Publikum zu animieren. Er ist optionaler Bestandteil einer Meisterschafts-Routine. Optimalerweise wird der Cheer durch Equipment wie Megaphone, Schilder und Pompon unterstützt. Auch Bewegungen, Ausstrahlung, Stunts und Pyramiden helfen dabei, das Publikum anzuleiten. Der Cheer kommt üblicherweise ganz am Anfang einer Routine und muss mindestens 30 Sekunden lang sein.
Tumbling
Unter Tumbling versteht man alle Elemente des Bodenturnens, wie zum Beispiel Radschlag, Flickflack, Salto. Tumbling-Elemente können auf zwei Arten gezeigt werden:
Standing Tumbling
Das erste Element wird aus dem Stand eingeleitet.
Running Tumbling
Das erste Element wird mit einer Radwende eingeleitet.
Jegliche Tumbling-Elemente können während der gesamten Choreographie gezeigt werden. Je mehr Elemente aneinander gehängt werden und je mehr Sportler diese synchron ausführen, desto höher ist die Schwierigkeit.
Stunts
Ein Stunt ist eine komplexe Hebefigur mit mindestens zwei (Partnerstunt) oder bis zu fünf Personen (Groupstunt). Stunts bestehen aus einem Aufgang, Übergang/Übergänge und Abgang. Ein Groupstunt besteht aus folgenden Positionen:
Main Base und Side Base
Sie stehen sich gegenüber und tragen sowie heben den Flyer auf den Handinnenflächen. Sie fangen den Rücken und die Beine des Flyers.
Back(-spot/-scoop)
Dieser hilft dem Flyer in den Stunt und umfasst die Fußgelenke des Flyers oder die Handgelenke der Bases. Je nach Grifftechnik wird den Bases Gewicht abgenommen und/oder der Flyer stabilisiert. Der Back fängt den Schulter-Kopf-Bereich des Flyers.
Flyer/Top
Ist die Person auf dem Stunt. Der Flyer benötigt viel Körperspannung und Körperkontrolle, um die entsprechenden Elemente auf den Händen der Bases auszuführen. Wichtig ist für Flyer auch, gut gedehnt/flexibel zu sein, um Bodypositions ziehen zu können. Beispiele für Bodypositions sind: Stretch, Scale, Arabesque, Bow n Arrow, Needle, Scorpion oder in hohen Levels auch ein Handstand.
Front
Sie unterstützt die Bases an den Handgelenken und fängt die Beine des Flyers. Diese Position wird oft nur am Anfang eingesetzt, bis der Stunt sicher steht.
Spotter
Spotter („Spot“ = save person on top) sind Personen, die einen Stunt absichern. Sie können sowohl aus dem auftretenden Team kommen (intern) oder zusätzliche Personen sein, die ansonsten nicht am Programm teilnehmen (extern). Externe Spotter dürfen im Gegensatz zu internen Spottern nicht aktiv eingreifen oder einen Beitrag zum Auftritt leisten. Die Hauptaufgabe des Spotters besteht darin, beim Zusammenbruch eines Stunts oder einer Pyramide Stürze abzufangen, um Verletzungen zu vermeiden.
Partnerstunts bestehen lediglich aus einem Flyer und einer Base (siehe Foto „Partnerstunt Stretch“).
Pyramiden
Setzt man mehrere Stunts zu einem größeren Gesamtbild zusammen, bezeichnet man dies als Pyramide. Hierbei unterscheidet man in 2 (Flyer stehen weiterhin auf den Bases und stützen sich gegenseitig) und 2 ½ High (Flyer haben keinen Kontakt mehr zu den Bases und werden von Flyer/n gehalten). Üblicherweise ist das komplette Team an einer Pyramide beteiligt.
Basket Toss
Die beiden Bases der Basket-Group umschließen hierbei ihre Handgelenke so, dass sich eine Art Korb bildet. Der Flyer steigt mit seinen Füßen hinein und wird hoch in die Luft geworfen. Am höchsten Punkt leitet der Flyer das Element ein. Beispielsweise: Rückwärtssalto, vertikale Drehungen, Jump-Variationen (z. B.: Toe Touch), Schraube. An einem Basket Toss sind vier bis fünf Leute beteiligt.
Jumps
Jumps, auf Deutsch Sprünge, sollten ursprünglich Freude zum Ausdruck bringen. Auch in Meisterschafts-Routines sind Sprünge ein fester Bestandteil. Es gibt Sprünge wie den Toe Touch (siehe Foto) und andere Sprünge wie Pike, Double Nine, Spread Eagle, Around the World (Kombination aus Toe Touch und Pike).
Dance
Dance, auf Deutsch Tanz, ist ein weiterer Bestandteil des Cheerleadings. Ein Tanz besteht aus einer Variation von Motions. Wichtige Faktoren sind Synchronität, Geschwindigkeit, Formationswechsel, Kreativität, Ausstrahlung, Energie, Technik und eine saubere Ausführung der Bewegungen. Im CCVD ist der Dance heute im Cheer-Bereich kein Pflichtelement mehr. Dafür gibt es die spezielle Ausrichtungsform des Performance Cheer (siehe Beschreibung der Ausrichtungen) mit eigenen Meisterschaften.
Motions
Motions sind fest definierte Armbewegungen, die mit Kraft und Spannung synchron ausgeführt werden. Sie finden Anwendung in Cheers, Chants, Stunts und Tänzen.